"Die letzte Volkspartei – Merkels CDU in Zeiten des Populismus" - Unter den Linden vom 05.12.2016 HD
Wenn sich die CDU am Nikolaustag in Essen zum Bundesparteitag trifft, liegt ihr Parteitag von Karlsruhe genau ein Jahr zurück. Damals, im Dezember 2015, rumorte es kräftig in der CDU. Merkels innerparteiliche Macht schien zu wanken. Die Kritik an ihrem Flüchtlingspolitik stellte schließlich auch ihre Ausrichtung der Partei in Frage. Heute ist die Kanzlerin nach Bekanntgabe ihrer erneuten Kanzlerkandidatur in den eignen Reihen wieder gefestigt. Auch ihre Umfragewerte steigen. Denn zwölf Monate nach dem Parteitag von Karlsruhe hat sich die Welt grundlegend geändert: Die Flüchtlingspolitik wurde modifiziert, Donald Trump ist gewählter US-Präsident, die Briten steuern Richtung Brexit und die EU befindet sich im Dauer-Krisenmodus. Der Populismus und mit ihm die gefühlte Renaissance des Nationalismus verunsichern weite Teile der Bevölkerung. Mit Spannung schaut Europa nun auf die Präsidentschaftswahl in Österreich und das Referendum in Italien. In solch einer Zeit erscheint Angela Merkel als letzte Bastion der Verlässlichkeit und Kontinuität. Welche politischen Schlüsse zieht die letzte Volkspartei aus den vergangenen zwölf Monaten? Wie begegnet sie dem Populismus und der neuen Konkurrenz am rechten Rand des Parteienspektrums? Welchen Kurs nimmt die CDU in Zeiten des Populismus? Moderator Alfred Schier diskutiert mit seinen Gästen: - Brigitte Fehrle (Publizistin) - Ulrich Reitz (Mitglied der "Focus"-Chefredaktion)