HEFTIGER STURM: Orkanböen, schwere Sturmflut und Tote - nun zieht "Zeynep" weiter | WELT Thema

19.02.2022
Orkan «Zeynep» hat sich über Deutschland ausgetobt und für eine schwere Sturmflut an der Nordseeküste gesorgt. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen starb nach Polizeiangaben jeweils ein Mensch wegen des Sturmes, bei einem weiteren Unfalltoten war die Ursache unklar. Das Orkantief soll nun am Samstag über das Baltikum nach Russland weiterziehen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Vorübergehend soll es ruhiger werden, bis am Sonntag vor allem im Süden und in der Mitte nochmal stärkere Böen erwartet werden - verbreitet mit bis zu 60 Kilometern pro Stunde, auf höheren Bergen auch teils schwere Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde. Am Freitagabend war in Büsum eine Orkanböe mit 143,3 Kilometer pro Stunde gemessen worden. Am Morgen hob der DWD seine Warnung vor extremen Orkanböen an der Nordsee auf. In Hamburg erreichte die Elbe am Pegel St. Pauli am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mitteilte. Damit erreichte die Hansestadt erstmals seit 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. In der überfluteten Speicherstadt rettete die Feuerwehr am frühen Samstagmorgen zwei Männer, die mit ihrem Auto eingeschlossen waren. Laut Polizei waren die Männer stark unterkühlt und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste war zuvor ein Mann während des Sturms von einem Dach gestürzt und gestorben. Der 68-Jährige habe in der Nacht auf Samstag versucht, das beschädigte Dach eines Stalls zu reparieren, teilte die Polizei mit. Dabei sei er durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Ein Autofahrer starb nach Angaben der Polizei am Freitagabend bei Altenberge in Nordrhein-Westfalen, als er mit dem Auto gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. Der eingeklemmte 56-Jährige sei noch am Unfallort gestorben. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet. Etwa zur selben Zeit war ein Mann mit seinem Wagen im nahen Saerbeck unterwegs, als sich das Fahrzeug nach Polizeiangaben überschlug. Der 33-Jährige starb demnach ebenfalls noch am Unfallort. Die Ursache dieses Unfalls war zunächst unklar. Feuerwehren und Polizei meldeten bis Samstagmorgen zahlreiche Einsätze, in der Regel blieb es aber zunächst bei Berichten von umgestürzten Bäumen, umherfliegenden Gegenständen und beschädigten Gebäuden. In Bremen stürzte ein 55 Meter großer Baukran in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude. «Es sieht verheerend aus», sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch ein gerade vorbeifahrender Laster sei in der Nacht auf den Samstag von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei aber unverletzt geblieben. In Hamburg stürzten bei einem viergeschossigen Wohnhaus im Stadtteil Eilbek am Freitagabend Teile der Fassade ein. Insgesamt seien im Giebelbereich rund 25 Quadratmeter Mauerwerk abgefallen, sagte ein Feuerwehrsprecher. In den Häfen in Emden und Wilhelmshaven

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