Gabiz Reichert - A NEW PATH | CD Trailer HD

02.07.2021
"Mit äußerst wertvollen Hintergründen, die nachvollziehbar und ergreifend geschildert wurden und zum Verständnis der hoch komplexen musikalischen Klänge dienten, wurden die genial ausgewählten Stücke klar umrissen und in das jeweilige Zeitgeschehen und in die Schicksale der Komponisten eingebettet." Kreuzlinger Nachrichten Gabiz Reichert - A NEW PATH Haydn | Beethoven | Prokofiev Wann haben Innovationsschübe in der Vita großer Komponisten stattgefunden und mit welchen Ergebnissen? In welchem Lebensabschnitt war der Aspekt des „sich selbst neu erfinden“ besonders ausgeprägt? Der junge, schweizerische Pianist Gabiz Reichert ging dieser Frage nach, um in Klaviersonaten von Josef Haydn, Ludwig van Beethoven und Sergej Prokofiev „neuen Wegen“ auf die Spur zu kommen. Reflektierter als auf Reicherts Debüt-CD lässt sich wohl kaum eine Programmauswahl treffen. Eingespielt wurde die CD in der Wuppertaler Immanuelkirche, wo Reicherts Wahl auf einen Bösendorfer-Flügel gefallen ist. Im Jahr 1795 hatte Josef Haydn seine Karriere auch vorm englischen Publikum zu einem glanzvollem Erfolg geführt. Zugleich war Haydn von vielen neuen Erfindungen gerade in England fasziniert. Vor allem die Klaviertechnik war schon weiter als in Kontinentaleuropa - was den Komponisten zu neuen Ausdrucksformen und spielerischen Herausforderungen auf den Tasten inspirierte. Entsprechend ist Josef Haydns Sonate Hob XVI/52 eine seiner „pianistischsten“ Schöpfungen mit seinen vielen virtuosen Elementen wie perlende Sechzehntelkaskaden und kontrapunktische Finessen. Die Einstudierung dieser Sonate hat Gabiz Reicherts Einschätzung bestärkt, dass es sich bei Haydn um einen nach wie vor „unterschätzten Pionier der Klaviermusik handelt.“ Wo soll es bei Beethoven noch eine besonders experimentierfreudige Phase geben, hat sich dieser Tonschöpfer doch ständig selbst und die Musik neu erfunden? Als tief blickender Interpret beantwortet Gabiz Reichert diese Frage durch die Wahl von Beethovens Sonate Nr. 12 opus 26 aus dem Jahr 1800, die auch biografisch einen Wendepunkt für Beethoven markiert. Beethoven war gerade dabei, aus dem Schatten von Mozart und Haydn heraus zu treten, was seinen Wunsch noch weiter nährte, mit Konventionen zu brechen. Kein Stein sollte auf dem anderen bleiben beim ehrwürdigen Gebäude der Sonatenhauptsatzform: Seine Sonate Nr. 12 opus 26 beginnt mit einem Variationensatz, gefolgt von einem extrovertierten Scherzo und einem etwas ironisch daher kommenden Trauermarsch. Am Ende steht ein heiteres Finalrondo. Auch das gab es in dieser Form noch nicht. Viele spätere Sonaten leisten sich noch viel kühnere Wagnisse. Aber das opus 26, welches Gabiz Reichert hier ausgewählt hat, markiert wie keine andere den ersten Aufbruch in eine solche Richtung. Sergej Prokofiev stand als Komponist immer zwischen den Stühlen. Vor allem von seiner Ambivalenz zwischen Anpassung an die Sowjet-Diktatur und dem eigenen Ethos als Modernisierer ist vielfach die Rede. Aber auch ein anderer Lebensaspek

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