Kein Geier und auch kein Falke - Nachwuchs beim Geierfalken im Berliner Zoo HD
UNCUT / NO COMMENT - Kein Geier und auch kein Falke -- Nachwuchs beim Geierfalken im Zoologischen Garten Berlin Anfang Mai 2011 schlüpfte nach rund dreißig Tage dauernder Brut durch die Eltern ein Jungvogel bei den Schopfkarakaras oder Caranchos (Polyborus plancus). Ihr deutscher Name „Geierfalke", der sich auf die gesamte Unterfamilie bezieht, wirkt unglücklich, so dass die Tiere nun vornehmlich mit dem aus der Sprache der Eingeborenen stammenden „Karakara" bezeichnet werden, der sich lautmalerisch aus dem hart klingenden Ruf des Tieres ergibt. In Südamerika ist der Name „Carancho" verbreitet. Tatsächlich kann man die Karakaras zu den Falkenartigen und damit zu den Greifvögeln zählen. Der Schopfkarakara zeichnet sich durch eine aufstellbare Federhaube am Kopf aus. Die Tiere kommen als Steppenbewohner in den warmen Teilen der USA über Mexiko und Mittelamerika bis nach Südamerika vor. Sie ernähren sich hauptsächlich von Aas, das sie in niedrigen Suchflügen oder gewandtem Laufen auf dem Boden finden. Die Tiere sind durchaus Kulturfolger und fressen Tiere, die auf der Straße überfahren wurden. Vom Menschen wird das geduldet. Das außerordentlich günstige Wetter führte 2011 schon zu einer Reihe guter Bruterfolge im Vogelbereich. Das Elternpaar lebt seit 2003 im Zoologischen Garten Berlin und harmonierte gut miteinander, so dass die erfolgreiche Nachzucht nur noch eine Sache der Zeit schien. Anfang Juli ist der Jungvogel, dessen Geschlecht noch nicht bestimmt wurde, aus dem Nest ausgeflogen. Größenmäßig ist er von den Eltern schon nicht mehr zu unterscheiden, er trägt allerdings noch das Jugendkleid. Beide Berliner Zoos haben eine lange und gute Tradition mit Geierfalken. 1980 gelang im Zoologischen Garten die Welterstzucht des Andenkarakaras (Phalcoboenus megalopterus). 1983 wurde erstmalig im Tierpark Berlin der Falkland-Karakara (Phalcoboenus australis) gezüchtet. Dipl. Biol. Benjamin Ibler, Zoologischer Garten Berlin .