Förderung am Hertz-Gymnasium Mathe-Genie Peter Scholze bekam schon früh Extra-Aufgaben.

03.08.2018
Als der erst 30-jährige Mathematikprofessor Peter Scholze nun in Rio de Janeiro mit der Fields-Medaille, gewissermaßen dem Nobelpreis für herausragende Mathematiker, ausgezeichnet wurde, bedankte er sich umgehend bei seiner einstigen Berliner Schule. Peter Scholze, der heute an der Universität Bonn lehrt und forscht, hat nämlich das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Friedrichshain besucht – eine Schule, die seit Jahrzehnten einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt hat. „Freunde aus der ehemaligen BRD berichten mir oft leidend von ihrer Schulzeit und blicken neidisch auf die Profilschulen in Berlin und der ehemaligen DDR“, schreibt Peter Scholze in einer E-Mail an seine ehemalige Schule. Das klingt ein wenig so, als wäre er womöglich an einer anderen Schule von Mitschülern gemobbt worden, weil er sich schon damals so sehr an schwierigsten Mathe-Aufgaben erfreuen konnte. Peter Scholze empfindet offenkundig bis heute tiefe Dankbarkeit, dort gelernt zu haben. „Diese Schulen sind ein Glücksfall und ich hoffe, dass auch künftige Generationen von Schülern das Glück haben, in einem Netzwerk von mathematisch und naturwissenschaftlich herausragenden Schulen unterrichtet zu werden“, schreibt das Mathe-Genie, das 2007 in Friedrichshain das Abitur ablegte, in seiner E-Mail. Schulleiterin und Mathelehrerin Bärbel Cohaus erinnert sich noch sehr gut an ihn, hat Peter Scholze in der 11. Klasse auch selbst unterrichtet. „Ein netter, beliebter und fröhlicher Schüler“, erinnert sie sich im Gespräch mit der Berliner Zeitung. Mitschülern hätte er gerne in Mathe geholfen und außerdem habe er als Bassist die Schul-Band mitgegründet, die musikalisch vor allem lauten Heavy Metal erzeugte. „Im Unterricht konnten wir ihm in der Oberstufe nicht mehr viel bieten“, erinnert sich Schulleiterin Cohaus. Stattdessen durfte er sich im Unterricht in mathematische Fachliteratur vertiefen oder löste Aufgaben der Mathe-Olympiade. Uni statt Schule Hinzu kam, dass das Heinrich-Hertz-Gymnasium seine Kooperation mit den Berliner Universitäten vertiefte. In der Oberstufe betreute nun Klaus Altmann, Mathe-Professor an der Freien Universität und selbst Absolvent der Hertz-Oberschule, den Nachwuchsforscher. Seinen Mathe-Leistungskurs am Gymnasium besuchte er nur noch sporadisch, beschäftigte sich zusammen mit Altmann systematisch mit der algebraischen Geometrie. In der Mittelstufe besuchte Scholze zudem die Mathe-Arbeitsgemeinschaften in seiner Schule. Im Unterricht arbeitete er auch damals schon parallel, wie Schulleiterin Cohaus sagt. „Er griff in die Diskussion ein, wenn ihm etwas nicht recht gefiel oder die Lösung des Problems zu lange auf sich warten ließ.“ Er schüttelte Lösungsvorschläge aus dem Ärmel und konnte diese dazu lächelnd verständlich an der Tafel darstellen. Die Schulleiterin erinnert sich, dass es nach der Wende nicht einfach gewesen sei, das Schulprofil aus DDR-Zeiten fortzuführen und weiterzuentwickeln. Auch andere Lehrer erinnern sich an Vorbeha

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