DD Nr 546 22 06 2015 Wdhl Naechtlicher Ueberfall
Der barmherzige Samariter Christian Briem Das Gleichnis vom "barmherzigen Samariter" gehört wohl zu den bekanntesten Gleichnissen des Neuen Testaments. Nur Lukas berichtet es. Auch werden die meisten Bibelleser mit seinem geschichtlichen Hintergrund vertraut sein. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auch darauf zu werfen. Denn nicht nur werden wir dann das Gleichnis selbst besser verstehen, sondern wir lernen auch von Anfang an, was der Mensch ist und was demgegenüber der Herr Jesus ist. Dieser Gegensatz zieht sich wie ein roter Faden durch die Vorgeschichte und durch das Gleichnis. Ein selbstgerechter Mensch „Und siehe, ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf, versuchte ihn und Spruch: Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?" (Lk 10,23). Wenn Lukas einen Bericht über eine Begebenheit mit den Worten "Und siehe" einleitet, so stellt er in der Regel einen Bezug zu dem Vorhergehenden her. Nun hatte der Herr Jesus zuvor in dem Gebet zu Seinem Vater von den „Weisen und Verständigen" gesprochen und gesagt: „Ich preise dich, Vater, ... dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir" (Vers 21). Es scheint nun die Absicht des Heiligen Geistes zu sein, mit dem Gesetzgelehrten jemand vorzustellen, der zu dieser Gruppe der „Weisen und Verständigen" gehörte, in Wahrheit aber töricht und unwissend war.