KRITIK AN SCHOLZ: „Maximales, politisches, historisches und moralisches Versagen“ | WELT Interview HD

17.08.2022
Michel Friedman kritisiert Scholz scharf: „Maximales, politisches, historisches und moralisches Versagen“ – „Dass ein deutscher Bundeskanzler nicht aus dem Reflex heraus, aus seinem tiefsten Selbstverständnis dort, wo im Bundeskanzleramt der Holocaust relativiert ist, sofort reagiert, wirft kein gutes Licht auf ihn.“ - „Wir reden hier von einem deutschen Bundeskanzler! Und ich kann das Wort Kommunikationsfehler einfach nicht mehr hören.“ - „Was ist das für ein furchtbar falsches und trauriges Signal?“ Der Publizist und ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, hat Bundeskanzler Scholz wegen seines Umgangs mit dem Palästinenserpräsidenten Abbas scharf kritisiert. Im Fernsehsender WELT sagte Friedman: „Hier war ein maximales, politisches, historisches und moralisches Versagen festzustellen. Dass ein deutscher Bundeskanzler nicht aus dem Reflex heraus, aus seinem tiefsten Selbstverständnis dort, wo im Bundeskanzleramt der Holocaust relativiert ist, sofort reagiert, wirft kein gutes Licht auf ihn und auf die Debatte, die wir seit Jahrzehnten führen. Nämlich, dass der Holocaust für Deutschland eine historische Realität ist, die mit nichts vergleichbar ist auf dieser Welt.“ Man dürfe Bundeskanzler Scholz die Sache auch nicht als einen reinen Kommunikationsfehler durchgehen lassen, mahnte Friedman: „Entschuldigung, wir reden hier von einem deutschen Bundeskanzler! Und ich kann das Wort Kommunikationsfehler einfach nicht mehr hören. Und wenn Politik Fehler macht, dann sind das inhaltliche Fehler. Dann sind das Reaktionsfehler. Und keine Fehler der Kommunikation. Der Bundeskanzler hätte automatisch im Bundeskanzleramt widersprechen müssen.“ Insgesamt sollte man doch bei all der historischen Aufarbeitung nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland ein anderes Bewusstsein für die Singularität des Holocaust entwickelt haben. Daher sei der fehlende Reflex von Olaf Scholz besonders enttäuschend, findet Friedman: „Wir haben doch nach 1945 so daran gearbeitet und gelernt, auch alle Parteien, auch Olaf Scholz: Nie wieder! Wehret den Anfängen! Und vor allen Dingen die Metapher: Nie Schweigen! Und da steht Olaf Scholz neben Abbas, der sagt, es gibt 50 Holocausts, die Israel betrieben hat - und hat nicht den inneren Reflex, sofort vor aller Welt im gleichen Augenblick zu widersprechen? Sondern kommt Stunden später – und man muss auch das feststellen: über twitter… - und erklärt, ´irgendwie, ich bin natürlich nicht der Meinung und es ist ein Skandal, dass Abbas das sagt´. Ich finde, dass dieses Versagen aufgearbeitet werden muss, weil es natürlich auch Wellen in alle Communities bringt. Abbas sagt, der Holocaust wird von Israel betrieben, 50-mal. Und der deutsche Kanzler widerspricht dem nicht im gleichen Moment. Was ist das für ein furchtbar falsches und trauriges Signal?“ #scholz #abbas #friedman Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Abonniere den WELT YouTube Channel http://bit.ly/WeltVideoTVabo Die

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