Menden-Holzen-Bösperde, St. Maria Magdalena - Kleppglocke + Plenum

09.11.2019
Der Doppelortsname Holzen-Bösperde klingt interessant, wird aber offiziell nicht mehr verwendet. Ein Wechsel in der kommunalpolitischen Zugehörigkeit 1930 bewirkte die Umbenennung der Gemeinde Holzen zu Bösperde, da es im Landkreis Iserlohn bereits eine Gemeinde Holzen gab. Bösperde ist seit 1975 Teil der Stadt Menden. Derzeit wohl ältestes, kirchliches Zeugnis ist die Kleppglocke der Kirche St. Maria Magdalena, die als vor 1890 gegossen angegeben wird. Die kleine Gußstahlglocke wurde vom Bochumer Verein geliefert und hing in der 1912 errichteten Notkirche, war aber wohl auch zuvor schon in Holzen in Gebrauch. 1921-22 wurde nach Plänen des Paderborner Dom- und Diözesanbaumeisters Kurt Matern die heutige Kirche St. Maria Magdalena als breit gelagerte, neobarocke Halle errichtet. Auf den geplanten Turm wurde zunächst verzichtet, so dass die Kleppglocke in ihrem Aufsatz auf der Grenze zwischen Gemeindekirche und Chor lange Zeit die einzige Stimme der Kirche war. 1953-55 wurde der Turm, ebenfalls nach Plänen Kurt Materns, errichtet, er zeigt jedoch eine schlichtere Formsprache und lehnt sich optisch an Burg- oder Wehrtürme an. Ein Vorbild könnte auch der Turm von St. Kilian in Lichtenau bei Paderborn mit seinem ebenfalls abgewalmten Dach gewesen sein. Ein schönes Panoramafoto des Innenraumes findet sich im Netzauftritt des Erzbistums Paderborn: https://panorama.erzbistum-paderborn.de/vtour2018_99_st-maria-magdalena_menden/ 1955 wurden beim Bochumer Verein 4 Gußstahlglocken in V7-Rippe für St. Maria Magdalena gegossen, das stattlich und sauber erklingende Geläut in der Tonfolge h° d‘ e‘ fis‘ bildet bis heute die Stimme der Kirche. In der Aufnahme erklingt zuerst der Versuch des Autors, die Kleppglocke ~fis‘‘ zum regelmäßigen Läuten zu bewegen. Leider bietet die Läutesituation weder eine haptische noch eine akustische Kontrolle der Glocke, so dass das Läuten nur bescheiden gelang. Normalerweise wird diese Glocke aber wohl tatsächlich gekleppt, also einseitig angeschlagen. Die sonst am Glockenseil Dienst tuenden Ministranten mögen den missglückten Versuch verzeihen. Das Hauptgeläut zeigt sich nicht optimal intoniert, vor allem die beiden großen Glocken läuten recht unregelmäßig. Dennoch beweist die Aufnahme, dass es sich bei den 4 Glocken um ein gutes -wie der Autor zu sagen pflegt- „Brot- und Butter-Geläut“ handelt. Aufnahme: Pfingstmontag, 10.06.2019 im Rahmen eines Sondergeläutes. Alle Fotos eigener Provenienz. Zu Danken ist dem leitenden Pfarrer des Pastoralverbundes Menden für die Erlaubnis zum Sondergeläut, dem Ortspastor für die Begleitung und das Öffnen der Kirche sowie einem der beiden Mitstreiter für die recht spontane Organisation. Genutzte Quellen/Literatur: Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930-1975, Bonifatius GmbH Druck – Buch – Verlag Paderborn, 2009. S. Schritt: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation Bochum (BVG) 1851-1970, Glocken und Geläute, Vorläufiges Gesamtverzeichnis für den Bereich der B

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